Wow, was für ein Wau!

Wow, was für ein Wau! Größer als ich, über zwei Meter, gesehen im ganzen Valle d‘ Visso auf dem Grande Anello in den italienischen Marken.
Zusammen mit der Weberkarde/Tuchkarde/Weberdistel (Dipsacus fullonum) – da hüpfte mein textiles Botanikerherz gleich höher – zwei traditionelle Textilpflanzen, die von einer langen Handwerksgeschichte erzählen.
Färberwau bekannt für die Gelbfärbung und die Distelköpfe der Weberkarde wurden zum Kardieren/ Kardätschen von Wolle verwendet, um die Fasern auszurichten.
Mein Färbeergebnis mit diesem Wau ist übrigens fantastisch geworden, quietschgelb ist nichts dagegen. Beweisfoto folgt.

Ganzheitliche Farblehre auf Italienreise

Mit der Werkakademie Leipzig auf Italienreise!
Naturästhetik – Auf den Spuren von Goethes Farbenlehre. Hin zu dem Wesen der Farbe: „Vernunft, Verstand, Sinnlichkeit, Phantasie, schön, edel, gut, natürlich, gemein.“ Ganzheitliche Farblehre durch und in der Natur um San Severino Marche. Allein auf der Wiese vorm Haus wachsen Färberwau, Färbersaflor und Färberkamille auf engstem Raum. Färbersumach und Färberkrapp im ganzen Tal, traumhaft .
Danke an die Werkakademie Leipzig und die Auszubildenden für das tolle Farbmandala. Was für eine inspirierende Pfadfindergruppe!

Erdfarben mit Erdung auf Italienreise

Die Werkakademie Leipzig geht auf Italienreise nach San Severino Marche. Sienna, Umbra, Ocker und Grüne Erde sind natürliche Erdfarben, die in den italienischen Steinbrüchen abgebaut werden. Für uns ist die Landschaft der Marken eine willkommene Inspiration zur künstlerischen Erdung und Entschleunigung. Malen mit den Farben, die die Natur uns gibt.
Tiefenentspannte, naturästhetische Gruppenerfahrung mit unbeschreiblichen Momenten.

 

THF: Natur für Familien

Hahn oder Henne?!
Ich entdecke das Tempelhofer Feld mal ganz anders. Heuschnupfenattacke inklusive!
Während ich eine Naturerlebnis-aktion für das  Freilandlabor Britz vorbereite, bin ich auf der Suche nach essbaren Wildpflanzen abseits der Menschenmassen auf dem Feld.
„NATUR für FAMILIEN: Wie schmeckt das Tempelhofer Feld“ heißt die Veranstaltung am Samstag, 26.05. 2018 von 14 bis 16 Uhr.

Waid – Gelbes Blütenmeer oder blaues Wunder

Gärtnern in einem gelben Blütenmeer aus Färberwaid in unserem Färbergarten auf dem Tempelhofer Feld.
Isatis tinctoria auch Deutscher Indigo genannt, eine der beeindruckendsten und bedeutendsten historischen Färber-pflanzen. Die Bezeichnung Blaues Wunder geht auf den Waid zurück.

Białowieża Urwald – Holy Woods

„The last untouched wilderness of Europe.“
Dobry wieczór aus dem Białowieża Nationalpark in Polen an der weißrussischen Grenze, dem letzten Urwald Europas. Ich habe mir einen Traum erfüllt und bin dahin gereist. Der Frost knackte bei unter -5 Grad in den Bäumen und im Gesicht. Vorbei an bis zu 400 Jahre alten Eichen, Bisons und Wölfen, letztere im Wildgehege, gesichtet.
„You can enjoy the view, sounds of nature, scents of the forest and listen to the heartbeat of the Białowieża primeval forest. Take nothing but pictures, leave nothing but footprints.“ steht am Eingang zur streng geschützten Zone, die von Verwüstung gezeichnet ist.
„WHAT A MESS!“ rief mein Guide immer freudig, über die 20 bis 50 % Totholz im Heiligen Wald.
„Totholz ist eigentlich eine unzutreffende Bezeichnung für das wichtigste Lebenselixier der Waldökologie“. Ein Anblick, den wir gar nicht mehr kennen, denn „im 19. Jhd. haben wir der Erde mehr Bäume entrissen als die Eiszeit in 100.000 Jahren … Jeder Vorstadtgarten ist biologisch vielfältiger als die Wälder, die nur noch Schatten ihrer selbst sind“, schreibt David. G. Haskell in seinem wunderbaren Buch „Das verborgene Leben des Waldes“.

Flechtenblick!

Im Winter sind Flechten das strahlende Leben…die Farben der Flechten wirken wie frisch gestrichen…in kalten Monaten überleben sie durch die Kunst des Loslassens…und konnten so vereint die Welt erobern: Sie bedecken ungefähr 10 Prozent Landfläche unseres Planeten.“ David G. Haskell
Nächster Färbeversuch: Gelbflechte (Xanthoria), gesammelt in der Uckermark, nach sechswöchiger dunkler Lagerung in Ammoniak verblaut das Färbegut dank des Farbstoffs Parietin an der Luft, an der Sonne wird es purpurfarben … bin gespannt!